Samstag, 25. Dezember 2010

Bewegung kann Krebs heilen.

“Bewegung wird jetzt Ihre Medizin sein-
und Sie brauchen davon jeden Tag
mindestens 30 Minuten.“
Dr. Wayne Sandler, Kalifornien

Bewegung kann Krebs heilen.

Bei einer meiner Vortragsreisen im Jahre 2007 sprach mich ein Herr in Deutschland an und erzählte mir seine folgende Krankheitsgeschichte: Er lag im Krankenhaus und sein Tumor im Gehirn wurde schliesslich als unheilbar eingestuft. Er wurde entlassen, damit er zu Hause in Ruhe sterben kann. Durch Zufall las er die Zeitschrift DER SPIEGEL vom 30.01.2006 auf dessem Titelblatt die Schlagzeile stand: “Die Heilkraft der Bewegung, Krebs, Diabetes, Depressionen: Wie Sport hilft, Krankheiten zu besiegen“. Der Inhalt dieses Titelberichtes vom Autor Jörg Blech schien ihm logisch und er begann daraufhin weniger Zeit im Bett zu verbringen, dafür aber viel mehr Zeit im Freien mit Gehen und besonders Laufen. Sein als unheilbar erklärter Tumor entwickelte sich überraschenderweise nicht mehr weiter, im Gegensatz, er wurde immer kleiner und verschwand vollkommen.

Leider wurden Krebspatienten vielfach zu körperlicher Untätigkeit angehalten. Seit Jahrhunderten wird in den medizinischen Fakultäten gelehrt, das Krebskranke möglichst im Bett bleiben sollen, denn Bewegung würde diese noch weiter schwächen und ihnen somit weiteren Schaden zufügen. An eine sportliche Betätigung wagte man nicht einmal zu denken.

Jetzt kam jedoch die grosse Wende durch den 28. Deutschen Krebskongress, der 2008 in Berlin im ICC stattfand. Eine Vortragsreihe befasste sich mit dem Zusammenhang von Krebs und Sport. Fernando Dimeo vom Bereich Sportmedizin der Charité in Berlin referierte über "Sport als supportive Therapie bei Tumorerkrankungen" und Elke Jäger von der Klinik für Onkologie und Hämatologie am Krankenhaus Nordwest in Frankfurt über "Verbesserte Heilungschancen bei Darm- und Brustkrebs".

Chefärztin Elke Jäger hat ein Programm "Sport und Krebs" ins Leben gerufen. Sportmediziner der Universität Mainz ermutigen jetzt Krebskranke nicht nur vermehrt zum Gehen und Laufen sondern sogar auch zum Ausdauersport wie Walking, Jogging oder Radfahren. Wenn man weiss, dass Krebs in erster Linie eine Mangelversorgung der Zellen mit Sauerstoff ist, dann kann die durch den Sport angeregte Lungen- und Herztätigkeit und die dadurch erzielte vermehrte Sauerstoffzuführung an die Zellen logischerweise nur eine heilungsfördernde Wirkung haben. Durch die Bewegungszunahme verbesserte sich in der Praxis nachweisbar die Sauerstoffaufnahme schon erheblich innerhalb der ersten zwei Wochen und die Patienten fühlten sich dadurch bereits körperlich und sogar seelisch viel besser. Elke Jäger sagte: "Krankheitsassoziierte Depression und Isolation werden durch Sport überzeugend überwunden, und die Therapiefähigkeit der meisten Patienten wird überdurchschnittlich gesteigert."

Die “Deutsche Zeitschrift für Onkologie“ berichtete in einem Schwerpunkt, wie manche Ärzte bereits dazu übergehen, selbst schwerkranken Patienten Ergometer aufs Krankenzimmer zu stellen. Als Minimalforderung gibt Evolutionsmediziner Booth 30 Minuten moderate Bewegung am Tag an. Bewegung ist die Voraussetzung, die das normale Funktionieren des Menschen erst möglich macht. Physiologen halten heute bereits regelmässige Bewegung für wirksamer als die vielen Diäten. Gerade in unserem Jahrhundert, in einer immer älter werdenden Gesellschaft, sollte es das Ziel sein: “Alt werden mit Vitalität!“. Es gibt doch nichts schöneres als seinen Lebensabend voll zu geniessen und wohlversorgt sein mit dem vitalen Sauerstoff, dank einer gesundheitserhaltenden täglichen Bewegung.

Auch die Deutsche Krebshilfe brachte in Zusammenarbeit mit der Deutschen Sporthochschule eine kostenlose Broschüre heraus unter dem Titel: “Bewegung und Sport bei Krebs“ – die blauen Ratgeber 48. „Bewegung und Sport beeinflussen Krebs positiv. Ausserdem setzt körperliche Aktivität Glückshormone frei und baut Stresshormone ab. Dadurch bessert sich auch die Stimmung der Betroffenen und das Selbstvertrauen nimmt zu“, sagt Dr. Freerk Baumann von der Deutschen Sporthochschule Köln. „Eine Bewegungstherapie sollte für jeden Betroffenen maßgeschneidert sein und schon im Krankenhaus beginnen. Sie wird in der Rehabilitationsklinik fortgesetzt. Wenn der Patient wieder zu Hause ist, lässt sich die regelmässige Bewegung in speziellen Rehabilitatiions Sportgruppen in den Alltag einbauen“, so der Experte. Dass Sport aber die Überlebensdauer von Krebspatienten verlängern könnte, vermuteten vor Kurzem nicht einmal die Optimisten in den medizinischen Kreisen.
Was Bewegung beim Krebskranken bewirkt.

Blut ist dicker als Wasser. Diese dickliche Beschaffenheit oder Viskosität wird insbesondere durch die körperlichen Elemente und die in der Blutflüssigkeit enthaltenen kolloidalen Stoffe veranlasst. Die Viskosität oder innere Reibung lässt sich messen. Der Wert der absoluten Reibung kann aus dem Poiseuilleschen Gesetz über die Strömung von Flüssigkeiten in Kapillaren abgeleitet werden. Die Ermittelung des Wertes ist aber, zumal in Blutgefässen, für welche dieser Wert Bedeutung hätte, mit grossen Schwierigkeiten verknüpft. Für physiologische Betrachtungen genügt meistens die Kenntnis des Wertes der relativen Reibung.

Alles, was die Zahl und Beschaffenheit der körperlichen Elemente im Blute ändert, hat auch einen Einfluss auf die Viskosität. So führt ganz allgemein Sauerstoffmangel und Kohlensäureanhäufung im Blute zu einer Vermehrung der roten Blutkörperchen und damit zu einer Erhöhung der Viskosität um so mehr, als bei Gegenwart von Kohlensäure auch das Volumen der roten Blutkörperchen grösser wird. Diese “aufgeblähten“ roten Blutkörperchen haben bereits Schwierigkeiten durch die engen Kapillaren zu wandern. Hinzu kommt noch, dass die Kapillaren durch eine oder mehreren in diesem Buch beschriebenen Ursachen ihren normalen und gesunden Durchmesser eingebüßt haben. Es entsteht ein Doppeleffekt. Die roten Blutkörperchen nehmen im Volumen zu und der Innendurchmesser der Kapillaren verringert sich. Der Blutfluss in den Kapillaren wird zähflüssiger und die Sauerstoffversorgung der Zellen dadurch noch zusätzlich beeinträchtigt. Dieser Vorgang ist jedoch reversibel. Treibt man die Kohlensäure durch vermehrte Sauerstoffzufuhr aus, so wird die Zähflüssigkeit beseitigt und das Blut fliesst dann wieder viel besser durch die Kapillaren.

Durch Gehen, Laufen und sportliche Betätigung wird das Herz angeregt, mehr Blut in den Kreislauf zu pumpen. Auch die Atmung der Lungen wird durch Bewegung angeregt und dadurch viel mehr Sauerstoff auf die roten Blutkörperchen in den Lungen übertragen. Das nunmehr vermehrt mit Sauerstoff angereicherte Blut wird dadurch flüssiger und die roten Blutkörperchen etwas schlanker.

Die nunmehr etwas kleineren roten Blutkörperchen wandern durch die verbesserte Sauerstoffaufnahme wieder ungehinderter durch die 150.000 km Kapillaren und die 75 Billionen Zellen des Organismus können wieder viel besser mit mehr Sauerstoff versorgt werden. Viele Krankheiten,darunter auch Krebs, erfahren dadurch Chancen auf Heilung.

Auch die Art der Ernährung hat einen Einfluss auf die Viskosität des Blutes. Fleischfressende Tiere weisen eine höhere Viskosität des Blutes auf als pflanzenfressende. Auch bei vegetarisch lebenden Menschen hat man eine geringere Viskosität beobachtet. Deshalb ist auch eine Ernährungsumstellung im Krebsfall für den Heilungsprozess von vitaler Bedeutung. Dazu gehört an erster Stelle eine drastische Verminderung von tierischem Eiweiß, wie Fleisch, Fleischwaren, Fisch, Milch und Milchprodukte (mit Ausnahme der Butter).

Leben vitaler gestalten und verlängern

Forscher der University of Texas M. D. Anderson Cancer Center in Houston trafen sich über einen Zeitraum von sechs Monaten mit Frauen, die eine Brustkrebsbehandlung hinter sich hatten und ein träges Dasein führten. Auf den Treffen wurden die Frauen nun ermuntert, in ihren Alltag gezielt körperliche Aktivitäten wie Staubsaugen, schnelles Spazierengehen und Treppensteigen einfließen zu lassen: An fünf Tagen der Woche sollten die Frauen sich mindestens eine halbe Stunde lang zügig bewegen. Ein halbes Jahr später gab es unter den mobil gemachten Frauen allerlei gute Effekte festzustellen: Im Unterschied zu inaktiven Patientinnen fühlten sie sich deutlich gesünder, verspürten weniger Schmerzen und waren körperlich in besserer Verfassung.

Die Gemütslage der Patienten und deren Körperkraft verbessert sich durch vermehrte Bewegung, und die Nebenwirkungen von Bestrahlung und Chemotherapie konnten vermindert werden. Wie wir heute wissen, verengen sich die Kapillaren durch die Einwirkungen der Chemo- und Strahlentherapie. Bewegung sorgt für bessere Durchblutung und unterstützt den Heilungsvorgang. Ohne Sauerstoff gibt es kein Leben, und mit verstärktem Sauerstoffangebot an die Zellen kann man das Überleben von Krebspatienten verlängern und sogar in sehr zahlreichen Fällen zur Heilung beitragen.

Zwei Studien drehen sich um Menschen mit Dickdarmkrebs. In der einen wurden 823 Patienten untersucht, die im frühen oder leicht fortgeschrittenen Stadium an Dickdarmkrebs erkrankt waren. Sie alle wurden operiert und mit Chemotherapie behandelt. Sechs Monate nach Abschluss der Heilversuche erkundigte sich Jeffrey Meyerhardt vom Dana-Farber Cancer Institute in Boston bei den Behandelten danach, inwiefern sie sich körperlich bewegten. Die Auswertung ergab: Jene Menschen, die beispielsweise an sechs Tagen der Woche je eine Stunde lang spazierengegangen waren, hatten bessere Verläufe.

In einer zweiten Studie hat Jeffrey Meyerhardt seinen Befund bestätigen können. Diesmal fragte er 573 Frauen, die ebenfalls wegen Dickdarmkrebs behandelt worden waren, wie diese es mit der Bewegung gehalten hatten. Auch hier zeigte sich: Patientinnen, die nach ihrer Diagnose mit körperlicher Ertüchtigung begonnen hatten, lebten länger. Ihre Überlebensrate war statistisch gesehen um etwa 50 Prozent erhöht. Häufig, so zeigen neue Studien, wirkt Bewegung sogar manchmal besser als teure Tabletten und Hightech-Medizin. In einem Körper, der sich nicht mindestens 30 Minuten pro Tag ertüchtigt, herrscht regelrechter Ausnahmezustand.

Ähnliche Effekte hat Michelle Holmes herausgefunden, die im Brigham & Womens Hospital in Boston arbeitet, und zwar für Brustkrebs. Die Epidemiologin hat die Krankheitsverläufe von 3000 Frauen ausgewertet und mit deren Angaben zu körperlicher Aktivität abgeglichen. "Wer drei bis vier Stunden in der Woche spazieren geht", erklärt Holmes, "der hat ein um 50 Prozent verringertes Risiko, an Brustkrebs zu sterben." Es gibt aber auch Patienten, die regelmäßig im Sportstudio trainieren und trotzdem an ihrer Krebskrankheit sterben. Dann müssen jedoch noch andere Gründe vorliegen, die die Sauerstoffversorgung der Zellen beeinträchtigen. Die bereits wissenschaftlich belegten Ergebnisse geben eindeutige Hinweise, dass man die Krankheitsrisiken minimieren kann - und dazu gehört vermehrte Bewegung. Wichtig ist, dass dabei die Lungen und das Herz in ihren vitalen Tätigkeiten einen bestimmten Zeitraum pro Tag verstärkt gefordert werden.

Wie wichtig die verbesserte Sauerstoffversorgung für den Menschen ist, beweisen auch die „Erste Hilfe“-Hinweise beim Herzinfarkt. Bis ärztliche Hilfe eintrifft, soll der Betroffene ununterbrochen kräftig husten. Dies hilft die Sauerstoffversorgung wieder zu verbessern und kann vielfach sogar Leben retten.

Während Tiere häufig bereits gleich nach der Geburt auf die Beine und in Bewegung kommen, liegen Säuglinge oft unbeweglich fest verpackt in ihren Bettchen. Instinktmässig bleibt den Säuglingen dann nichts weiter übrig, als kräftig zu schreien, um ihre Lungen zu stärken, und damit vermehrt Sauerstoff in den Kreislauf zu pumpen.

Die erst kürzlich ausgearbeiteten Studien und Statistiken erbrachten, dass der deutsche Durchschnittsbürger täglich nur noch 600 m weit läuft. Richtig dagegen wäre ein Strecke von 5 – 6 km, die er zügig gehen sollte. Man braucht nicht zu rennen, aber darunter ist auch kein Schaufensterbummel zu verstehen. Kein Wunder, dass trotz immer besserer medizinischen Versorgung, dem Krebs kein Einhalt geboten werden kann.

Auszug aus dem Bestseller "Krebs wo ist dein Sieg?" vom Autor Michael Peuser, 300 Seiten 8 Farbseiten, EUR 25,00
Bestellungen unter www.michaelpeuser.de
Kontakte mit dem Autor: mpeuser@hotmail.com

Dieser Besseller ist eine Pflichtlektüre für jeden Krebskranken!!!!

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